GIT Laborfachzeitschrift
Durch Mikroskopie zu neuen Materialien
Der Vorstoβ in die Nanowelt liefert Ideen für die Herstellung faszinierender Werkstoffe
Matzelle, T.R.
GIT Laborfachzeitschrift 10, 2006
Abstract
Mit modernen bildgebenden Verfahren werden tiefe Einblicke in die physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften von Materialien möglich. Revolutionäre Methoden der mikroskopischen Analytik tragen mit zu einer dynamischen Entwicklung der Materialwissenschaften bei. Neue Mikroskope gestatten nicht nur das Sehen und Begreifen von Oberflächenstrukturen und Materialfunktionen auf der atomaren Ebene, sondern auch deren gezielte Veränderung.
„Höherer Tragekomfort und verbesserte Handhabung“ verspricht die aktuelle Kontaktlinsenwerbung. In der Forschung wird weiter an der Verbesserung der Materialeigenschaften gearbeitet. Ein neuer Werkstoff soll neben Eigenschaften wie hohe Sauerstoffdurchlässigkeit, optische Isotropie, hohe Formstabilität und Biokompatibilität auch antibakteriell, proteinabweisend und färbbar sein, er sollte darüber hinaus in den vorhandenen Fertigungsanlagen produzierbar und natürlich günstiger in der Herstellung sein. Die Kontaktlinsenforschung veranschaulicht exemplarisch die Fülle verschiedener Anforderungen an das Design moderner Hochtechnologie-Werkstoffe: neben den physikalischen, chemischen und biologischen Materialeigenschaften spielen verfahrenstechnische und wirtschaftliche Gesichtspunkte eine groβe Rolle.
Rasterkraftmikroskopische Topographie-Aufnahmen im „intermittend-contact“-Modus: Palladium Gitter (a), Gitter-Abdruck in der PNIPAAm –Oberfläche, gequollener Zustand (b), trockener Zustand (c). Die Bilder sind 100 x 100 µm⊃2;. Eine 20 x 20 µm⊃2; Herausvergröβerung ist jeweils unten rechts eingefügt. Die dazugehörigen, rechts abgebildeten Linienprofile sind in den Topographie-Aufnahmen als Balken markiert.